SVP Kanton Zürich, 08.01.2015

Therese Schläpfer, Gemeindepräsidentin SVP, Hagenbuch

Unsere Erfahrungen zeigen, dass leider keine konstruktive Zusammenarbeit mit der KESB möglich ist. Die KESB sieht sich selber an einer Machtposition. Ganz anders als die vom Volk gewählte Behörde. Theorie und Praxis klaffen auseinander. Das Vorgehen der KESB weicht von jenem einer gewählten Laienbehörde stark ab. Auf Anliegen oder Ratschläge wird selten bis nie eingegangen. Das wird dort eher als „Einmischung von Unfähigen“ empfunden. Unter Kommunikation versteht die KESB das Informieren über ihre gefällten Entscheide. Von der Gemeinde bestehende Betreuungen werden einfach gestoppt. Mit der Begründung, dass der Persönlichkeitsschutz nicht eingehalten werde, wird alles einer teuren Spezialbetreuungsfirma übergeben.

Wird aus Sorgfaltspflicht etwas hinterfragt, deutet das die KESB als lästige Störung.

Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen deutlich, dass die Laienbehörde – weil ja vom Volk gewählt- sich diesem auch verpflichtet fühlt. Hinsichtlich der nötigen Entscheidungen werden in Gemeinden vernünftige, menschliche und machbare Lösungen angestrebt. Bei Unsicherheiten kann und konnte stets Hilfe in einem Fachbereich beigezogen werden.

Bei der KESB hingegen, welche ja mehrheitlich aus Juristen besteht, sind die Paragraphen im Vordergrund. Der Mensch und die Umstände werden bei Entscheidungen oft ausser Acht gelassen. Speziell in einer kleinen Gemeinde sollten die Sicht- und Lebensweise der Bevölkerung beachtet und in Entscheidungen einbezogen werden. Der Alltag und das Leben funktionieren ganz anders als in einer Stadt wo die Betroffenen anonym sind.

Da fehlt der KESB ein gewisses Einfühlungsvermögen. Ebenfalls fehlt da leider oft die Bereitschaft, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.

Dass Menschen in Not geholfen werden muss ist uns allen klar und wird in der Praxis auch so gehandhabt. Dies muss jedoch vernünftig angegangen werden und nicht mit
einem unverhältnismässigen Aufwand. Die Hilfe zur Selbsthilfe sollte im Vordergrund stehen.

Um dies vernünftig gestalten zu können, ist es wichtig, dass betroffene Gemeindebehörden in Entscheidungen miteinbezogen werden. Nicht nur auf dem Papier sondern auch in der Realität. Die Laienbehörden bringen in der Regel eine grosse Lebenserfahrung aus Beruf, Familien und Vereinen mit. Diese ist unerlässlich im Meistern von Alltagsproblemen und Suchen von vernünftigen Lösungen.

Übrigens ist bei einer Laienbehörde ohne Mehrkosten eigentlich immer jemand erreichbar und es kann zu jeder Zeit eine Lösung für eine Überbrückung geboten werden.