Der Fall einer Familie, die die Gemeinde Hagenbuch (ZH) monatlich 60000 Franken kostet, hat Konsequenzen. Die Gemeindepräsidentin von Hagenbuch, Therese Schläpfer, will beim Regierungsrat intervenieren und eine Initiative starten.
Vor einer Woche machte der «SonntagsBlick» publik, dass die Gemeinde Hagenbuch ZH 60’000 Franken im Monat für eine Familie zahlen muss. Jetzt wollen die Gemeinden gegen die Verschwendung von Steuergeldern vorgehen.
“Wir müssen den Sozial-Irrsinn stoppen», sagt Therese Schläpfer, Gemeindepräsidentin von Hagenbuch, im SonntagsBlick. Sie will sich mit anderen Gemeinden zusammentun und eine Initiative starten – gegen horrende Sozialkosten und mangelnde Transparenz.
Mit einem Anwalt will sie ein Bundesgerichtsurteil anfechten, das den Gemeinden eben kein Mitspracherecht einräumt. Zudem will Schläpfer mit anderen Gemeinden beim Regierungsrat vorstellig werden.
«Das System funktioniert offensichtlich nicht», sagt sie. «Es braucht eine politische Lösung.» Unterstützung bekommt die Hagenbucher Gemeindepräsidentin vom Verband der Zürcher Gemeindepräsidenten. «Das Thema brennt. Da muss dringend etwas passieren», sagt Vizepräsident Martin Farner (51, FDP).
Behörden geben Fehler zu
Nach bekannt werden des Falles Hagenbuch geben die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) Fehler zu. “Es gibt die KESB erst seit gut eineinhalb Jahren”, sagt Ruedi Winet, Präsident der KESB im Kanton Zürich, im SonntagsBlick. “Wir sind noch in der Aufbauphase. Deshalb besteht noch ein grosser Klärungsbedarf in der Zusammenarbeit mit Dritten.”
Jetzt wollten die KESB handeln. “Wir erarbeiten kantonale Standards dafür, wann die Zusammenarbeit mit Dritten sinnvoll ist”, so Winet. Er verstehe die Gemeinde Hagenbuch und den Ärger ihrer Bürger. “Für uns als KESB steht aber das Wohl der Kinder im Vordergrund, nicht das finanzielle Interesse der Gemeinde.”