HAGENBUCH ZH – Über 60’000 Franken kostet die Betreuung und Unterstützung einer Familie in Hagenbuch ZH. Eine enorme Belastung für die kleine Gemeinde, die nun die Steuern anheben muss. Die Einwohner verstehen die Welt nicht mehr.
In einem Punkt sind sich alle einig. «Es ist nicht so, dass wir Hagenbucher Rassisten sind oder uns nicht für die Familien eingesetzt haben», sagt Hanni Krüse (74). Sie und ihr Mann Huldreich (77) seien ein sehr soziales Ehepaar.
Doch nun «geht es gopfriedstutz zu weit mit dem Behördenwahnsinn», schimpft Krüse. «Sie bekommen die neusten Velos und Kleider und haben alle ein Natel. Wie sollen wir unseren Kindern erklären, was Arbeiten und Sparen heisst?» Hagenbuch sei eine Büezergemeinde. Viele Familien kämen mit ihren Löhnen nur mit Mühe über die Runden. «Da hört die Gerechtigkeit auf!»
Enttäuscht ist auch Sportvereinspräsidentin Sabine Schönenberger (33). «Ich finde es falsch, wenn man nun die Gemeinde für die gescheiterte Integration verantwortlich macht», sagt sie. «Die Familie wollte einfach nicht!» Sie selbst habe über ein Jahr lang versucht, die Flüchtlingskinder im örtlichen Turnverein zu integrieren – vergebens.
«Kinder sind nicht immer angepasst. Aber diese Familie hat gegen alle Anstandsregeln verstossen», sagt die zweifache Mutter. «Auf dem Heimweg haben sie mit Steinen auf die anderen Kinder geworfen.» Mit Folgen. Sechs Schweizer Familien drohten der Präsidentin, ihre Mädchen und Buben aus dem Verein zu nehmen. «Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Kinder wieder aus der Meitli- und Jugiriege auszuschliessen.»
Verzweifelt sind auch Rolf und Rosemarie Gehrig, die neben der Familie wohnen. «Seit die hier eingezogen sind, haben wir keine Ruhe mehr.»